Am Dienstag kam es gegen 12:40 Uhr zu einem versuchten Betrug, bei dem eine Seniorin zur Zahlung einer hohen Geldsumme aufgefordert wurde. Die Seniorin erhielt in der Mittagszeit einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Dieser teilte ihr mit, dass ihre Enkelin einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine Mutter zweier kleiner Kinder zu Tode gekommen sei. Durch eine geschickte Gesprächsführung wurde der Vorname der Enkelin in Erfahrung gebracht, der im Verlaufe des Telefonats benutzt wurde. Dadurch glaubte die Seniorin, dass es sich um einen echten Vorfall handelte.

Auch eine weinende Frau, die sich mit dem Namen der Enkelin ausgab, wurde ans Telefon geholt, um die Seniorin von der angeblichen Echtheit des Anrufs zu überzeugen. Bei der 86-jährigen Frau aus dem Landkreis Holzminden wurde eine Kaution i.H. eines mittleren fünfstelligen Betrages gefordert, damit die scheinbare Enkelin aus der Haft entlassen werde. Da die Seniorin überzeugt war, dass es sich am Telefon um ihre echte Enkelin handelte, begab sie sich zu einer Bankfiliale, um die geforderte Summe abzuheben.

Die Dame wurde zuvor durch den Anrufer zur Verschwiegenheit verpflichtet und durfte keinesfalls mit Dritten über die Situation sprechen, um das angebliche Verfahren nicht zu gefährden. Während die Seniorin sich zu der Bankfiliale begab, wurde nun der 92-jährige Ehemann permanent am Telefon gehalten und in das Gespräch verwickelt. In diesem erhielt er u.a. die Anweisung, das Geld später an einen angeblichen Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft zu übergeben.

Durch die aufmerksame Bankmitarbeiterin konnte durch intensives Fragen, was sie mit dem Geld vorhabe, der Betrugsversuch erkannt werden. Die Filiale informierte daraufhin die Polizeistation Stadtoldendorf, welche umgehend weitere Maßnahmen einleitete. Die Polizei klärte die Seniorin über den Betrugsversuch auf und kümmerte sich um die Opfernachsorge.

Der Dame entstand kein Schaden. Ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Betruges wurde eingeleitet.